Die Festung



Die Festung Rothenberg wurde hauptsächlich im Zeitraum zwischen 1729 und 1760 errichtet. Sie entstand an Stelle eines Vorgängerbaus, einer kleineren Burganlage aus dem frühen 14. Jahrhundert, die bis in das 17. Jahrhundert ständigen baulichen Veränderungen unterworfen war und 1703 endgültig zerstört wurde.

Die spätbarocke Festungsanlage entsprach den damals neuesten Erkenntnissen französisch-europäischer Festungsbaukunst und ist in ihrer Anlage ein für die Zeit einmaliges Baudokument. Ihren Charakter als Festung bestimmen bis heute sichtbar die Anlagen von Bastionen, Kasematten und eines Vorwerks – des sogenannten Ravelins – der einen Zugang zum Hauptbau nur über eine Brücke über den sogenannten "Halsgraben" ermöglichte.

Bis zu 800 Soldaten konnten am Rothenberg stationiert werden. In Kriegszeiten fand die Bevölkerung der umliegenden Orte mit ihrem Vieh und Hab und Gut in der Wehranlage Unterschlupf.

Mit dem Ende des Territorialstaats und der Gründung des Freistaats Bayern im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde der Rothenberg militärisch-strategisch unbedeutend. Die Festung erfuhr zunächst eine Umwidmung zum Bayerischen Militärgefängnis und wurde schließlich aufgrund des hohen Bauunterhalts im Jahr 1838 gänzlich aufgelassen und dem Verfall preisgegeben.


Im Zuge der Einführung arbeitsfreier Wochenenden, des damit einhergehenden veränderten Freizeitverhaltens und des aufkommenden Nahtourismus um die Jahrhundertwende, erfuhren der Rothenberg und die Festungsruine neue Aufmerksamkeit. Die Eröffnung der Bahnlinie von Nürnberg nach Simmelsdorf förderte diesen Trend.

Der 1892 gegründete Heimat- und Verschönerungsverein machte es sich zur Aufgabe das Bauwerk und seine unmittelbare Umgebung für den Tourismus zu erschließen und zu pflegen und für die Allgemeinheit begehbar zu machen. Ende des 19. Jahrhunderts war der Rothenberg bereits ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Seither ist der Heimatverein in vielen Aspekten um die Erhaltung und die Belebung des Rothenbergs bemüht.


Seit 1966 wird die Festung von der Bayerischen Schlösserverwaltung betreut. In den Jahren 1997 - 2008 wurde mit großem finanziellen Aufwand seitens des Freistaates der Verfall gestoppt und  die Festung ist in großen Teilen für Besucher wieder zugänglich.